Die Neuntklässler der LUS besuchen das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

Die Neuntklässler der LUS besuchen das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof

Am Donnerstag, 7.3.2024 unternahmen alle Neuntklässler der LUS mit ihren Geschichte- und Klassenlehrkräften eine Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Natzweiler-Struthof in den Vogesen westlich von Straßburg. Einst suchten hier die Elsässer aus der Großstadt Erholung, bis die Nationalsozialisten das Gelände des Gasthofs Struthof zu einer Vernichtungsmaschinerie umbauen ließen. Mehr als 52.000 Menschen mussten bis Kriegsende durch die „Hölle des Elsass“ gehen, ca. 22.000 wurden hier und in den angeschlossenen Außenlagern ermordet.

Es war das einzige Konzentrationslager auf französischem Boden. Errichtet im Jahr 1941, diente es hauptsächlich als Arbeitslager und auch als Ort für medizinische Experimente. Die Insassen wurden zur Zwangsarbeit in den nahe gelegenen Steinbrüchen und in der Rüstungsindustrie eingesetzt. Tausende von Menschen verschiedener Nationalitäten wurden dort unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und viele starben an Hunger, Krankheiten und Misshandlungen. Im August 1943 wurden 86 Frauen und Männer aus dem Lager Birkenau verlegt – an ihnen nahmen die Professoren Hirt, Bickenbach und Haagen von der Reichsuniversität Straßburg ihre qualvollen medizinischen Experimente vor. Der Seziertisch, auf den man die Opfer legte, ist bis heute erhalten. Im April 1943 wurde eine Versuchsgaskammer eingerichtet. Hier ließ Professor Hirt ca. 90 Juden zu Versuchszwecken vergasen.

Im September 1944 wurden die Lagerinsassen nach Dachau und Allach verlegt. Am 25. November entdeckten amerikanische Soldaten das leere KZ. Nach Kriegsende wurde das Lager zu einer Gedenkstätte und erinnert an die Opfer des Holocausts. Heute ist Natzweiler-Struthof ein Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus.

Der Besuch dieses Ortes, an dem viele Menschen gequält und ermordet wurden, hinterlässt bei den Schülern und Lehrkräften einen bleibenden Eindruck und macht uns bewusst, dass wir eine besondere Verantwortung für die Zukunft haben, damit solche Dinge nie wieder geschehen.

Nach dem Besuch des ehemaligen KZ machten die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften eine einstündige Bootsfahrt mit dem "Batorama" auf den Kanälen Straßburgs. Bei dieser interessanten Fahrt wurde per Audioguide über die wechselvolle Geschichte des Elsass und Straßburgs informiert. Vorbei an imposanten Gebäuden fuhren wir auf dem Wasser bis ins Europaviertel, welches durch den Sitz des Europarats und des europäischen Parlaments Straßburg zu einer der bedeutendsten Städte der europäischen Einigung und der deutsch-französischen Freundschaft macht.

Gegen 17 Uhr ging ein langer, informativer und eindrücklicher Ausflugstag an der LUS zu Ende.

IMG 4395 2

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen eine bestmögliche Funktionalität zu gewährleisten. Wenn Sie auf dieser Seite bleiben, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Ich stimme zu.